Alljährlich im Monat Juni wurden am “Schaftümpel” in Breitau Schafe gewaschen. Dazu wurde ein Damm aus Balken und Steinen errichtet, um die Ulfe auf über einen Meter Tiefe anzustauen. In drei Reihen standen neun Männer und Burschen bis zur Brust im Wasser, reichten die Schafe von Hand zu Hand und wuschen sie gründlich. Das Ulfewasser erwärmt im Gegensatz zu dem Wasser der Kressenteichquelle sehr schnell und ist als Weichwasser für alle Waschzwecke bestens geeignet.
Außerhalb dieser Zeit diente der Platz “Schaftümpel” der Holzzimmerei. Viele Fachwerkgebäude sind dort von Zimmerleuten vorgefertigt worden.
Die Kressenteichquelle des Wasserwerkes Breitau, weist Schüttungsschwankungen zwischen 48 und 900 l/s bei einem Mittelwert von 290 l/s auf. Das sind 17.400 l/m, 1.044.000 l/h und 25.056.000 l/d. Im Jahr entspringen somit 9.145.440.000 Liter oder 9.145.440 Kubikmeter der Kressenteichquelle. Würde man das ganze Wasser in einen Würfel füllen, so hatte dieser Würfel eine Kantenlänge von rd. 210 Metern. In Badewannen umgerechnet wären dies bei einer durchschnittlichen herkömmlichen Badewanne mit 150 Litern Volumen 60.969.600 Badewannen.
Das Quellwasser wird von hier aus nach Sontra, Nentershausen, Weißenhasel, Cornberg, Iba, Dens, Mönchhosbach und Lindenau verteilt. Überschüssiges Wasser verlässt das Wasserwerk und formt die Breitau, die bis zu ihrer Einmündung in die Ulfe ein Forellenparadies darstellt.
Neueinfassung der Quelle 1993
Im September 1993 übernahm die EAM-Wasserversorgung GmbH die Quelle samt Wasserwerk, Hochbehälter, Pumpstation und Rohrleitungssystem vom Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Der Quellfassungsbereich war zu diesem Zeitpunkt bereits seit 50 Jahren unverändert geblieben, sodass am 16. Januar 1993 die Sontraer Baufirma Laudemann damit begann die Quelle neu einzufassen. Dies sollte bis zum 04.03.1993 dauern und stelle die Baufirma vor große Herausforderungen. Während der Bauarbeiten musste die Baugrube mit bis zu acht Spezialpumpen, die jede bis zu 500 Kubikmeter pro Stunde schafften, von 2.300 Kubikmetern Wasserandrang in der Stunde befreit werden. Eigens für die Stromversorgung dieser Pumpen und anderen Geräts wurde ein 400 Kilowatt Trafostation installiert. Für die eigentliche Einfassung wurden bis zu neun Tonnen schwere Stahlbetonfertigschachtbauwerke in den Boden eingelassen. Anschliessend wurden neun Entnahmeleitungen in Form von 300 Millimeter starken Druckrohren installiert. Die gesamte Grube wurde zum Abschluss mit 1.800 Kubikmetern Basaltschotter aus Bransrode gefüllt, um Schweb- und Trübstoffe aus dem anfallenden Wasser herauszufiltern. Zum Schluss wurde der gesamte Bau noch mit ca. 30 Zentimeter Mutterboden abgedeckt. Rund 750.000 Deutsche Mark wurden in diese Baumaßnahme investiert.
Messeinrichtung Kressenteichquelle
In Breitau werden bis heute die Wasserstände analog mittels eines Schreibpegels kontinuierlich registriert (die Änderungen des Wasserstandes werden über ein Drahtseil mit Schwimmer und Gegengewicht in einem bestimmten Übersetzungsverhältnis auf eine Schreibfeder übertragen, die die maßstäblich verkleinerten Wasserstandsänderungen auf ein Diagrammpapier aufträgt, welches sich auf einer Schreibtrommel mit der eingestellten Umlaufzeit dreht) und mittels einer Bezugskurve in Abflüsse umgerechnet.
Zum 12. Freiwilligentag im Werra-Meißner-Kreis am 21.09.2019 fanden sich auch im
Sontraer Stadtteil Breitau zahlreiche Helfer zusammen, um ein schon länger geplantes Projekt
durchzuführen. 17 freiwillige Männer aus verschiedenen Altersgruppen waren es, die dem
Aufruf gefolgt waren und ihre Zeit, Kraft sowie Ideen für die gute Sache und das
Gemeinwohl zur Verfügung stellten.
In diesem Jahr wurde ein Weg, der hinter dem Kirchturm aus dem 13. Jahrhundert verläuft,
erneuert und dem bereits vor vier Jahren renoviertem Kirchenvorplatz angepasst. Dabei
wurden unansehnlich gewordene Waschbetonplatten entfernt und durch neues Antikpflaster
ersetzt. Dank fachmännischer Expertise und passendem Groß- und Kleingerät konnte die
Aufgabe in wenigen Stunden abgeschlossen werden. Bei blauem Himmel und Sonnenschein
fiel es den zahlreichen Helfern auch leicht die Arbeiten zügig auszuführen.
Um die Verpflegung kümmerte sich der Förderverein Breitau e.V. mit Getränken,
Kochwürstchen, Gehacktesbrötchen und Co..
Der Ortsvorsteher Lothar Asbrand zeigte sich erfreut über die gute Beteiligung und bedankte
sich bei allen Beteiligten für die geleistete Arbeit. Dank gilt darüber hinaus der Baumschule
Walter für die maschinelle und Karl Hollstein für die finanzielle Unterstützung.
Bereits zum sechsten Mal fand am vergangenen Samstag in Breitau die traditionelle Dorfweihnacht statt. Viele Breitauer und Freunde ließen sich von dem regnerischen Wetter nicht beeindrucken und folgten der Einladung der Breitauer Vereinsgemeinschaft. Geboten wurde den Anwesenden auch so einiges: Mit einem Gottesdienst, durchgeführt von der Pfarrerin Rita Reinhardt, wurde die Veranstaltung um 15 Uhr eingeläutet.
Im Anschluss daran verwöhnten die Landfrauen mit selbstgebackenem Kuchen, der Männergesangverein stimmte mit einem Umfangreichen Ständchen auf die vorweihnachtliche Zeit ein und die Freiwillige Feuerwehr gab mit Bratwurst und Pommes Frites dem Ganzen eine deftige Note.
Personalisierte Glasgravuren und liebevoll gestaltete Grußkarten boten Collien Eisenberg und Irene Schiffer an ihren Ständen für den guten Zweck an. Auch Marlies Pippardt wusste an ihrem Stand mit liebevoll gestalteten Krippen und Pyramiden zu überzeugen. Eine Abordnung des
Jungendraumes sorgte mit Getränken und Glühwein dafür, dass alles gut rutschte. Gut nach Breitau gerutscht war auch der Weihnachtsmann, der die Kleinsten unter den Gästen mit ein paar Süßigkeiten bedachte. Ob diese aber die Naschereien direkt vor Ort verzehrten, darf bezweifelt werden, denn schließlich konnten die Kinder unter fachkundiger Anleitung der Feuerwehr ihr eigenes Stockbrot über dem offenen Feuer rösten.
Als Neuerung für das Dorf konnte der Förderverein Breitau der Bevölkerung noch eine Vitrine aus massiver Eiche präsentieren, in der zu besonderen Anlässen die fast 500 JahreLuther-Bibel in der Kirche ausgestellt werden soll. Die Vitrine wurde durch die Schreinerei Wilhelm aus Hoheneiche unter der Federführung von Schreinermeister Torsten Göbel hergestellt. Die Finanzierung dieses Meisterstücks wurde zu einem Teil aus einer Zuwendung des VR-Bankverein Bad-Hersfeld Rotenburg eG und zum anderen Teil über eine Spende der Schreinerei Wilhelm sichergestellt.
Neben den Anwesenden Gästen zeigte sich auch der Kirchenvorstand von der Vitrine begeistert, der das neue Möbelstück vom Förderverein entgegengenommen hat.
Bis in den späten Abend hinein war das unermüdliches Engagement der vielen ehrenamtlichen Helfer zu spüren ,die die Dorfweihnacht für alle zu einem Erlebnis gemacht haben.
Nächste Woche Samstag findet der 11. Kreisfreiwilligentag auch in Breitau statt. Im Rahmen dessen sollen Pflasterarbeiten am Glascontainer und Pflegearbeiten rund um den Anger durchgeführt werden. Hierzu laden wir alle Freiwilligen recht herzlich ein, die etwas für unseren Ort tun möchten.
Für die Verpflegung wird wie immer bestens gesorgt werden.
Treffpunkt ist am Samstag, den 15. September um 9 Uhr am Anger